CVJM-Bottrop Boy e.V.
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Herzlich willkommen!

Mit der Freiheit fängt es an: „Alles ist mir erlaubt.“ Mit anderen Worten: Keiner hat das Recht, mich einzuschränken. Ich kann und will über mich selbst bestimmen. Das ist ein Wunsch. Das ist aber auch ein Lebensgefühl, das mich leicht überkommt, wenn ich mal alles hinter mir lassen will, was dem entgegensteht.

Ich bin frei. „Mir ist alles erlaubt.“ Vor Gott ist das wirklich so. Vor ihm bin ich ein freier Mensch, weil er mich so geschaffen hat – zu seinem Ebenbild. Das ist die Würde, die unantastbar ist und die mir keiner nehmen kann.

Aber ist beides damit schon dasselbe? Der Wunsch und die Lust, mal alles loszuwerden, was mich einschränkt, hier und die Freiheit der Geschöpfe Gottes dort?

„Mir ist alles erlaubt.“ Mir kann keiner was sagen! Das ist ja manchmal nur eine Trotzreaktion auf alles, was mein tägliches Leben bestimmt. Wenigstens hin und wieder mal zeigen, dass es auch anders geht. Spüren, dass ich auch anders kann. Den Zwängen für eine kleine Zeit entfliehen! Der Arbeit, an der ich Sachen machen muss, hinter denen ich nicht stehe. Dem Haushalt, wo mal wieder die Wäsche gebügelt werden muss, während ich nur noch die Beine hochlegen will. Es sind viele, denen es so geht.

Feiern sind willkommene Gelegenheiten, sich diese Freiheit einfach mal zu nehmen. Mal fünfe gerade sein lassen, wie man so schön sagt. Mal auf nichts Rücksicht nehmen. Mal nicht alles so genau nehmen. Und dazu gehört nicht zuletzt Alkohol dazu. Ein frisch gezapftes Bier, ein schönes Glas Wein. Und auch ein Schnäpschen darf’s mal sein. Und wenn’s ein bisschen mehr wird – egal. Der eine geht noch. Heute ist mir alles erlaubt. Heute bin ich frei. Und wenn ich frei bin, kann ich fliegen. Aber die Gefahr ist, dass nach dem Fliegen hinterher der große Absturz kommt.

Paulus ruft in seinen Versen jene andere Freiheit ins Gedächtnis, von der schon die Rede war. Es ist die Freiheit der Kinder Gottes, die Freiheit jedes Menschen als Geschöpf Gottes, die ihm gleichsam schon in die Wiege gelegt ist. Diese Freiheit ist es, die Menschen stark machen soll, gegen die Zwänge ihres Lebens anzugehen.

Bisher hat es geheißen: „Mir ist alles erlaubt“ im Sinne von „da ist keiner, der mir was zu sagen hat“. Paulus warnt vor einem Missbrauch meiner Freiheit. Er fügt hinzu: „Nichts soll mich gefangen nehmen und Macht über mich haben.“

Freiheit ja, aber eine Freiheit, die sensibel dafür ist, wo sie gefährdet ist. Eine Freiheit, die spürt, wo sie ins Gegenteil umzuschlagen droht. Wo es böse wird für mich, wo ich zum Gefangenen dessen werde, was ich mir im Gefühl der Freiheit erlaube.

Nutze deine Freiheit. Tue alles, was dir erlaubt ist. Aber pass‘ auf und sei sensibel, wenn deine Freiheit gefährdet ist. Die Bibel ist hier ein guter Ratgeber.