In God we trust! Auf Gott vertrauen wir!
Das ist das offizielle Motto der Vereinigten Staaten von Amerika. Es steht
auf jeder Dollarnote.
Grundsätzlich ist das ein gutes Motto! Gottvertrauen ist nie verkehrt. Aber
wie jedes Motto steht auch dieses in der Gefahr zum bloßen Schlagwort zu
werden. Und um ehrlich zu sein, erkenne ich sowohl in der amerikanischen
Politik als auch in anderen Ländern gerade nicht, dass Gottvertrauen jenseits
von Schlagwörtern eine große Rolle spielt. Da geht es eher um das eigene
Geschick, „Deals“ abzuschließen. Es geht um Waffen und um Geld. Damit
sollen angeblich Probleme gelöst werden. Die starken Staaten dieser Erde
haben Gottvertrauen offenbar nicht nötig.
Das antike Israel war nie ein starker Staat, sondern zwischen den
Großmächten der damaligen Zeit ziemlich unbedeutend. Mit Waffen und
Geld war für sie nicht viel zu holen. In Psalm 46,2 heißt es darum auch:
„Gott ist unsere Zuversicht und Stärke.“
Israel hat in seiner Geschichte immer wieder die Erfahrung gemacht, dass
Gott rettet. Er lässt sein Volk nicht untergehen. Selbst wenn die Lage
aussichtslos erschien und Israel am Boden war. Gott hat dafür gesorgt,
dass das Volk nie untergegangen ist.
Vertrauen in Geld und Waffen können trügerisch sein. Die Welt hat viele
Großmächte kommen und gehen sehen, die sich auf ihre eigene Stärke
verlassen haben. Und so wird es vermutlich auch den heutigen
Großmächten in Ost und West ergehen, wenn sie das Gottvertrauen nur
als Schlagwort führen.
Echtes Gottvertrauen bedeutet, sich gerade nicht auf eigene Stärke zu
verlassen und sich davon abhängig zu machen. Echtes
Gottvertrauen weiß: Mein Wohl und Wehe liegen in Gottes Hand.
Das gilt nicht nur in der großen Politik, sondern auch im privaten Leben.
Gott ist unsere Zuversicht. Das heißt: Ich setze nicht auf trügerische
Stärke. Ich verzweifle nicht angesichts vermeintlicher Schwäche.
Mein Geld oder meine Fähigkeiten sind zweitrangig, denn meine größte
Stärke ist, dass ich mit dem allmächtigen Gott verbunden bin und ich
vertraue darauf, dass er es gut machen wird.
Simon Plenter, ev. Ref. Gemeinde Nordhorn
Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen.
Er hilft uns treu aus aller Not, die uns jetzt hat betroffen.
Der alt böse Feind mit Ernst er’s jetzt meint;
groß Macht und viel List sein grausam Rüstung ist,
auf Erd ist nicht seinsgleichen.
Mit unserer Macht ist nichts getan, wir sind gar bald verloren;
es streit‘ für uns der rechte Mann, den Gott hat selbst erkoren.
Fragst du, wer der ist? Er heißt Jesus Christ, der Herr Zebaoth,
und ist kein andrer Gott, das Feld muss er behalten.
Und wenn die Welt voll Teufel wär und wollt uns gar verschlingen,
so fürchten wir uns nicht so sehr, es soll uns doch gelingen.
Der Fürst dieser Welt, wie sau’r er sich stellt,
tut er uns doch nicht; das macht, er ist gericht‘:
Ein Wörtlein kann ihn fällen.
Das Wort sie sollen lassen stahn und kein Dank dazu haben;
er ist bei uns wohl auf dem Plan mit seinem Geist und Gaben.
Nehmen sie den Leib, Gut, Ehr, Kind und Weib:
Lass fahren dahin, sie haben’s kein Gewinn,
das Reich muss uns doch bleiben.
In Anlehnung an Psalm 46 hat Martin Luther dieses bekannte Lied der Reformation gedichtet.